Lymphknoten mittels Ultraschall rasch und schonend abklären Davos – Mit Beginn der Erkältungszeit im Herbst wachen viele Menschen morgens mit tastbaren Knoten am Hals auf. Ursache einer solchen Lymphknotenschwellung ist häufig eine – in der Regel harmlose – Infektion. Hinter verdickten Lymphknoten kann aber auch eine Immun- oder Krebserkrankung stecken. Bei der Abklärung anhaltender Lymphknotenschwellungen wird unter anderem medizinischer Ultraschall an erster Stelle eingesetzt. „Am häufigsten sind grippale Infekte oder leichte Entzündungen die Ursache für geschwollene Lymphknoten“, erklärt Professor Stefan Delorme, stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Radiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Denn die kleinen Knötchen, die sich zum Beispiel am Hals, in der Achsel und an der Leiste finden, sind Teil des Immunsystems und helfen dem Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen. Dennoch sollten Betroffene geschwollene Lymphknoten beobachten und nach spätestens drei bis vier Wochen, falls sie nicht abschwellen oder sogar an Größe zunehmen, einen Arzt aufsuchen. „Auch Allergien oder Immunerkrankungen wie Rheuma kommen als Ursache für eine Lymphknotenschwellungen in Frage“. In seltenen Fällen steckt sogar eine Krebserkrankung dahinter: „Verschiedene Tumorarten bilden Metastasen zuerst in den Lymphknoten“, erläutert Professor Delorme. Um der Ursache einer Lymphdrüsenschwellung auf die Spur zu kommen, muss der Arzt zunächst die Krankheitsgeschichte des Patienten kennen, den Knoten abtasten und ein Blutbild erstellen: „Von Krebs befallene Lymphknoten sind typischerweise schmerzlos, oft hart und wachsen weiter“, erklärt der Mediziner. Bei einer akuten Infektion hingegen sei ein geschwollener Lymphknoten frei beweglich, weniger fest und häufig schmerzhaft. „Solche Schwellungen bilden sich nach einigen Wochen wieder zurück“. Um ein genaueres Bild zu bekommen, ist eine Ultraschalluntersuchung von Vorteil. Hierbei ergibt sich häufig, dass der Lymphknoten typische Merkmale einer Entzündung aufweist. In solchen Fällen ist es gerechtfertigt, zunächst abzuwarten und den Befund zu kontrollieren, ohne gleich eine Probe entnehmen zu müssen. Anders verhalte es sich, wenn der Lymphknoten mehr als einen Zentimeter dick ist, eine runde Form hat, ein abnormes Gefässmuster oder zum Beispiel Verkalkungen. Solche Befunde seien verdächtig auf einen Tumorbefall. Um Fehleinschätzungen zu vermeiden sind auch bei wenig verdächtigen Befunden Verlaufskontrollen erforderlich. Wie die Erfahrung nun zeigt, sei der hochauflösende Ultraschall anderen Methoden überlegen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
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